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Grippe und Fieber: Was ist das und wie kann ich dagegen vorgehen?

Grippe und Fieber: Was ist das und wie kann ich dagegen vorgehen?

Sobald wieder ein „R“ im Monatsnamen zu sehen ist, steigt die Häufigkeit von Grippeerkrankungen. Auch Ihr Kind ist in dieser Zeit besonders anfällig. Zwar ist eine Grippe ähnlich wie eine Erkältung eine Infektion der Atemwege, die Symptome unterscheiden sich jedoch deutlich. Wir besprechen in diesem Artikel den Unterschied zwischen Grippe und Erkältung und wie Sie Ihrem Kind mit einer Grippeerkrankung helfen können. Außerdem gehen wir darauf ein, wie ein Kind mit Fieber zu behandeln ist.

Was genau ist eine Grippe?

Grippe und Erkältung werden im Volksmund oft in einem Atemzug erwähnt. Medizinisch gesehen ist die Grippe jedoch definitiv von der Erkältung zu unterscheiden. Sie wird vom Influenzavirus ausgelöst und tritt im Herbst und Frühjahr vermehrt auf. Es gibt verschiedene Arten dieses Virustyps, die unterschiedliche Krankheitsbilder hervorrufen können. Die Ansteckung erfolgt, wie bei einer harmlosen Erkältung, durch das Einatmen von mit Viren kontaminierter Luft oder dem körperlichen Kontakt mit Personen und Oberflächen, die Viren tragen.

Wie ansteckend ist die Grippe?

Die Grippe ist äußerst ansteckend. Die Viren überleben lange und sind schnell übertragbar. Besonders Kinder, die einen Kindergarten, eine Kindertagesstätte oder eine Tagesmutter aufsuchen, sind einem größeren Ansteckungsrisiko ausgesetzt. Der Kontakt mit Spielzeug, welches untereinander getauscht wird, steigert das Risiko für Kinder weiter. Auch der Besuch anderer öffentlicher Plätze ist zur Grippezeit stets mit einem Ansteckungsrisiko verbunden.

Grippeepidemien

Wenn besonders viele Menschen gleichzeitig von der Grippe betroffen sind, wird von einer Grippeepidemie gesprochen. Die Schwelle liegt bei 51 von 100.000 Personen, die mindestens zwei Wochen in Folge an den Symptomen einer Grippe leiden. Während einer Grippeepidemie sollten Sie sich nicht wundern, wenn auch Ihr Kind betroffen ist. Bis zu einem Drittel der Babys erkranken in einem solchen Zeitraum, da das Immunsystem von Kleinkindern noch anfälliger ist. Außerdem haben Kinder noch kein Hygieneverständnis, das mit dem von Erwachsenen vergleichbar wäre und vor einer Ansteckung schützt.

Symptome der Grippe

Die Symptome einer Grippe sind mit einer Erkältung vergleichbar, in der Regel sind sie allerdings deutlich langanhaltender und schwerwiegender. Das Immunsystem Ihres Kindes muss härter arbeiten, um die Grippe zu besiegen. Sie erkennen die Grippe an:

- einer verschnupften Nase
- vielen und starken Hustattacken
- schlechtem Appetit
- Schüttelfrost und Kältegefühl
- Fieber
- vermehrtem Weinen
- starker Müdigkeit und vielem Schlafen
- Schwindel

Manche Symptome können Sie äußerlich nicht erkennen und Ihr Kind kann diese noch nicht kommunizieren. Sie quälen Ihr Kind während der Grippeerkrankung trotzdem und rufen teilweise die oben genannten Erscheinungen hervor. Sie beinhalten Kopf-, Muskel- und Halsschmerzen. Sie sollten die Grippe wachsam im Auge behalten, da Ihr Kind zudem anfälliger für schwerere Erkrankungen, beispielsweise Lungenentzündungen ist.

Grippe – Was tun?

Die Grippe wird durch Viren hervorgerufen, nicht durch Bakterien. Antibiotika sind also nutzlos. Ist Ihr Kind einmal erkrankt, müssen Sie sich auf sein Immunsystem verlasen. Der Körper des Kindes muss die Grippe selbst besiegen. Um Ihr Kind dabei zu unterstützen, können Sie trotzdem Maßnahmen ergreifen. Das Kind braucht Ruhe. Es sollte schlafen können, wann immer es will und möglichst im Haus bleiben. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann helfen. Ihr Kind muss die Möglichkeit haben zu trinken, wann immer es will. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um Wasser oder ein anderes Getränk handelt.

Die Heilung kann durch einige Vorsichtsmaßnahmen beschleunigt werden:

- Waschen oder desinfizieren Sie die Hände Ihres Kindes regelmäßig. Dies verhindert.
eine weitere Ansteckung, da es Bakterien und Viren abtötet.
- Kleiden Sie Ihr Kind nicht zu warm. Auch wenn es fröstelt muss ihm nicht zu kalt
sein. Leichte Baumwollkleidung ist völlig ausreichend.
- Drehen Sie ihre Heizung nicht zu hoch. Eine normale Raumtemperatur ist in Ordnung.

Lindern der Symptome

Die verschnupfte Nase kann mit einem Nasensauger für Kleinkinder entleert werden. So kann Ihr Kind besser atmen und ruhiger schlafen. Halsschmerzen und Husten können mit Hustensaft gelindert werden, bei Kopf- und Gliederschmerzen hilft Paracetamol. Bitte beachten Sie die Dosierungsvorschriften für Ihr Kind. Diese sind auf der Verpackung oder dem Beipackzettel angegeben.

Fieber bei Babys

Ihr Baby fühlt sich warm an oder glüht förmlich? Ein Thermometer verrät Ihnen die genaue Körpertemperatur und gibt Aufschluss darüber, ob Ihr Kind wirklich Fieber hat. Am genauesten ist es, wenn Sie im Anus Ihres Kindes messen. Sowohl elektrische als auch analoge Fieberthermometer sind zur Temperaturbestimmung geeignet.

- 37º Celsius: normale Körpertemperatur
- zwischen 37,5º und 38º Celsius: leicht erhöhte Temperatur
- zwischen 38º und 40º Celsius: Fieber
- ab 40º Celsius: starkes Fieber

Bei Fieber ist besonders auf die Flüssigkeitszufuhr Ihres Kindes zu achten. Bieten Sie eine zusätzliche Tasse Wasser oder Milch an.

Umgang mit Fieber bei Babys

Prinzipiell ist eine erhöhte Temperatur oder ein Fieber beim Kind harmlos und wird, wie die Grippe auch, den Körper von selbst verlassen. Auch wenn Ihr Kind nicht mehr essen möchte, besteht erstmal kein Grund zur Sorge. Dies ist völlig normal.
Wichtiger ist genug Flüssigkeit, damit Ihr Kind nicht austrocknet. Genug Getränke müssen stets zur Verfügung stehen. Ihr Kind braucht jetzt zudem viel Ruhe. Die bekommt es aber nicht nur im Bett, Sie können es ruhig weiter im Alltag mitnehmen. Schenken Sie Ihrem Kind unbedingt viel Liebe und Aufmerksamkeit, die braucht es nun besonders.

Wann muss mein Kind mit Fieber zum Arzt?

Auch wenn das Immunsystem Ihres Kindes mit so einigem fertig wird, gibt es Fälle, in denen Sie einen Arzt aufsuchen sollten. Ihre Alarmglocken sollten schrillen, sobald:

- Ihr Kind noch jünger ist als drei Monate
- Das Fieber länger als 3 Tage anhält, ohne merklich abzusinken
- Ihr Baby nicht mehr trinken möchte
- Ihr Baby sich übergibt, Durchfall bekommt oder eine unnatürliche Hautfärbung
auftritt
- Das Fieber nach mehreren fieberfreien Tagen wieder verstärkt zurückkehrt
- Ihr Baby Atembeschwerden bekommt
- Ihr Kind besonders schläfrig ist und schlecht aufwacht
- Ihr Kind an Fieberanfällen oder -krämpfen leidet und seine Gliedmaßen
unkontrolliert zucken

Grundsätzlich sind Fieber und Grippe harmlos. Sie können leider nur die Symptome bekämpfen, um die Erkrankung für Ihr Kind erträglicher zu machen. Die Krankheit selbst wird vom Immunsystem Ihres Kindes selbst bekämpft. Bis die Beschwerden besorgt sind, sollte Ihr Kind sich ausruhen dürfen, viel trinken und noch mehr Aufmerksamkeit und Liebe bekommen als unter normalen Umständen. Behalten Sie die Grippe jedoch immer genaue im Auge. Das Risiko für wirklich schwerwiegende Erkrankungen wie beispielsweise Lungenentzündungen ist bei einigen Grippeviren stark erhöht. Das Immunsystem Ihres Kindes arbeitet auf Hochtouren gegen die Grippe, vermeiden Sie also, es anderen Erregern auszusetzen. Ist ihr Kind nach zwei Wochen noch nicht grippefrei? Dann ist der Gang zum Kinderarzt Pflicht.

Über diesen Artikel

Dieser Artikel ist ein Eintrag einer Serie über häufig auftretende Kinderkrankheiten. Die Informationen wurden sorgfältig und nach bestem Wissen kuriert. Wir wollen besonders junge Eltern mit dem Umgang mit Grippe und Fieber bei Ihrem Kind helfen. Alle Kinder und Krankheitsverläufe sind verschieden. Aus diesem Grund möchten wir Ihnen empfehlen, bei besonders schweren und/oder besonders lange anhaltenden Beschwerden unbedingt den Hausarzt Ihres Vertrauens oder Ihren Kinderarzt aufzusuchen. Diese kennen die medizinische Vorgeschichte Ihres Kindes und seine aktuelle Situation am besten. So kann eingeschätzt werden, ob weitere Untersuchungen oder medizinische Maßnahmen nötig sind.